Rezension zu Taunushass in Taunuszeitung erschienen

Hier der Text des Artikels:

Bad Homburg – Der sechste Fall für Privatdetektivin Melanie Gramberg, „Taunushass“, ist bereits der siebte Krimi, den Osvin Nöller geschrieben hat. Wieder hat es die ehemalige LKA-Hamburg-Ermittlerin mit hochkriminellen Geschehnissen zu tun, die sich im Taunus konzentrieren und die sie – so viel darf verraten werden – durch ihre eigenwilligen, mitunter lebensgefährlichen Methoden (und auch dank ihrer Beziehungen zur hiesigen Polizei) löst. Nur ihr Privatleben bekommt sie, wie viele Ermittler in der Literatur und im Film, noch immer nicht in den Griff.

Der Plot startet mit dem Auftrag, herauszufinden, ob ein offiziell beim Tsunami 2004 umgekommener Journalist unter neuer Identität lebt. Eine interessante Aufgabe, die sie alsbald in braune Gefilde, ein dubioses Prepper-Anwesen im Taunus führt, wo sie gefährliche Verstrickungen zur Reichsbürgerszene aufstöbert.

„Das ist ein hochaktuelles Thema, aber als ich 2014 erstmals auf diese Szene gestoßen bin, in einem Schaufenster in Wittenberg, wo vom ‚Königreich Deutschland´ die Rede war, kannte kaum jemand diesen Begriff“, erzählt Osvin Nöller. Zwar recherchierte er damals ein wenig, widmete sich dann aber seinem ersten Kriminalroman („Verfluchtes Taunusblut“), der noch ohne Melanie Gramberg spielte. Darauf startete er 2019 die Serie mit der aus Hamburg nach Bad Homburg umgesiedelten Ex-Polizistin, deren sechster Fall nun veröffentlicht wurde.

Ursprünglich sollte die jetzt veröffentlichte Geschichte an der Ostsee spielen, wo Nöller sich fast genauso gut auskennt wie im Taunus, „aber nach 200 Seiten habe ich gemerkt, dass das nix wird und habe es beiseitegelegt“. Stattdessen schrieb er „Taunusleid“, Grambergs fünften Fall.

Die realen Ereignisse um die Reichsbürgerszene in Deutschland brachten ihn dazu, das Manuskript wieder hervorzuholen, in den Taunus zu verlegen und komplett umzuschreiben. „Dabei habe ich gemerkt, dass es viel schwerer ist, umzuschreiben als neu zu schreiben“, sagt der 66-Jährige, der im Schnitt vier Stunden pro Tag mit Schreiben und Recherchieren beschäftigt ist.

Sein Markenzeichen sind die exakt recherchierten und detailliert beschriebenen Handlungsorte, bei denen Ortskundige sofort wissen, welches Haus, welches Dorf, welchen Platz er beschreibt. Weil sich die Hintergrundgeschichte der privaten Ermittlerin und deren Umfeld stringent durch die inzwischen sechs Fälle zieht, ist das Lesen eines neuen Gramberg-Krimis immer ein wenig wie heimkommen.

Dennoch schafft es der Autor, das in früheren Büchern Geschehene kurz und schlüssig zusammenzufassen, so dass sich auch „Quereinsteiger“ gut zurechtfinden.

Weil der ehemalige „Banker“ nichts dem Zufall überlässt, werden seine Bücher zwar im Eigenverlag publiziert, sind aber professionell begleitet in Bezug auf Lektorat, Gestaltung und Satz. Rund 5000 Bücher hat Osvin Nöller insgesamt verkauft und eine beachtliche lokale Fangemeinde, die sich Jahr für Jahr auf einen neuen Krimi freut und gerne zu seinen Lesungen kommt.

Auch seine Internet-Seite (www.osvin-noeller.de) ist professionell gestaltet. Hierüber kann man Osvin Nöllers Krimis bestellen oder auch direkt beim Autor abholen.MONIKA MELZER-HADJI



Quellenangabe: Taunus Zeitung vom 26.07.2025, Seite 26

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